Insel der Götter und der tausend Tempel
Hallo meine Lieben!
Nach fünf Tagen Singapur machte Bali quasi den Anfang meiner langen Reise. Insgesamt 33 Tage war ich in diesem kleinen Paradies, wo man von Vulkanen, Reisfeldern und Tempeln bis hin zu unzähligen Wasserfällen, traumhaften Stränden und unvergesslichen Sonnenuntergängen wirklich alles findet. Da die kleine indonesische Insel schon länger mein Interesse weckte, entschied ich mich dazu, auf meinem Weg nach Neuseeland einen Stopp dort einzulegen.
Einreise, Visum und ein kurzer Verzweiflungsmoment
Visa free visit:
• Reisepass muss noch min. 6 Monate gültig sein
• max. 30 Tage Aufenthalt
• kostenlos
• nicht verlängerbar
Visa on Arrival (VoA):
• Reisepass muss noch min. 6 Monate lang gültig sein
• 30 Tage Aufenthalt
• kostenpflichtig (ca. 35 USD)
• um 30 Tage verlängerbar (ca. 35 USD)
Natürlich lief es bei mir nicht so wie es eigentlich laufen sollte…
Da ich insgesamt 33 Tage Aufenthalt in Indonesien hatte, war der „Visa free visit“ für mich keine Option und ich brauchte das Visa on Arrival für 30 Tage, welches ich dann auf 60 Tage verlängern musste. Bei der Einreise ging ich also zunächst zu einem „VoA-Payment“-Schalter, bezahlte dort circa 35 USD und bekam dann eine Quittung, mit welcher ich dann zum Immigration-Schalter gehen musste um meinen Sticker im Reisepass zu bekommen. Der erste Schritt war also schonmal getan. Als nächstes stand dann die Verlängerung des VoA’s an, wofür man dreimal zur Imigrasi gehen muss. Bei meiner Einreise fragte ich am Immigration-Schalter auch direkt nach, ob es früh genug ist, die Verlängerung ca. 2 Wochen vorher zu beantragen, da ich mich dann in der Nähe der Imigrasi aufhalten würde. Die Mitarbeiter dort versicherten mir, dass das für die Verlängerung ausreichend Zeit wäre und so ging ich dann 2 Wochen vorher mit all meinen Dokumenten zur Imigrasi, füllte alle Formulare aus und bekam dann gesagt, dass ich meinen Flug nach Neuseeland verschieben müsste, weil die Verlängerung des Visums dann noch nicht abgeschlossen wäre. Neben der Flugänderung wären 1 Millionen Rupiah pro Tag zu viel, also insgesamt circa 200€ die andere Möglichkeit gewesen. Mit dieser Enttäuschung fuhr ich also erstmal etwas verzweifelt zurück ins Hotel und machte mir Gedanken über die Sitution. Die Umbuchung des Fluges wäre zu teuer, 200€ Strafe wollte ich aber auch ungern bezahlen und dann fiel mir ein, dass es Visa-Agenten gibt, die die Verlängerung des Visums für einen übernehmen können. Also informierte ich mich online über die Möglichkeiten der Visa-Agenten und fand schließlich einen Express-Service für circa 70€. Ich buchte den Express-Service, ein Mann sammelte all meine Unterlagen ein, ich musste nur noch einmal für die Fingerabdrücke und das Foto zur Imigrasi und innerhalb weniger Tage war auch schon alles erledigt und ich bekam all meine Unterlagen mit dem verlängertem Visum zurück. Die Durchführung der Verlängerung durch einen Visa-Agenten ist also auf jeden Fall sehr empfehlenswert, man bezahlt zwar etwas mehr als wenn man selbst zur Imigrasi gehen würde aber spart sich eine ganze Menge Aufwand.
Mein Visa-Agent: Visa4Bali
Route
31.08.2019 – 03.09.2019 Canggu (Lay Day Surf Hostel)
03.09.2019 – 07.09.2019 Lovina (Santhika B&B)
07.09.2019 – 10.09.2019 Ubud (PADI-PADI Backpackers House)
10.09.2019 – 12.09.2019 Sanur (OYO 675 Balakosa Resort Bali)
12.09.2019 – 18.09.2019 Gili Trawangan (Broken Compass)
18.09.2019 – 20.09.2019 Kuta (Kuta Town Apartments)
20.09.2019 – 02.10.2019 Kuta (Interconnection Kuta)
Ausflüge, Empfehlungen und das Lovina-Unglück
Canggu:
Viele schöne Läden, Restaurants und Cafés verleihen diesem Ort seinen Charme. Wer feiern gehen, gut essen oder einfach nur den Surfervibe spüren will, ist hier genau richtig. Unser Hostel war das Lay Day Surf Hostel, welches sich in Nähe vieler cooler Spots befindet. Generell sind Laura, die mich 3 Wochen lang begleitete und ich hier aber erst einmal in Ruhe angekommen, ein bisschen durch die Straßen geschlendert und außerdem habe ich mir gleich vier neue Tattoos bei VIBESINK Tattoo Canggu stechen lassen.
Empfehlungen: Crate Café, La Brisa, Warung Bu Mi, La Pan Nam Warung & Bar
Lovina:
Im Norden von Bali befindet sich der schöne Ort Lovina mit wirklich traumhaften Sonnenuntergängen. Neben einem entspannten Strandtag haben wir uns hier für zwei Tage einen Roller gemietet und folgende Sehenswürdigkeiten (hauptsächlich Wasserfälle) erkundet:
– Gitgit Waterfall (Eintritt: 10.000-20.000 IDR)
– Banyu Mata Amertha Waterfall (Eintritt: Spende)
– Pura Ulun Danu Beratan Tempel (Eintritt: 50.000 IDR)
– Aling Aling Waterfalls (Eintritt: 20.000 IDR / versch. Aktivitäten möglich)
– Sekumpul Waterfall (Eintritt: 20.000 IDR)
Natürlich lief auch hier nicht alles so, wie es sollte..
Unser letzter Stopp am ersten Tag sollten eigentlich die Twin Waterfalls werden, der Weg dorthin war aber eine echte Herausforderung und obwohl wir wirklich sehr langsam und vorsichtig gefahren sind kam es letztendlich doch zum Sturz. Zum Glück kamen direkt freundliche Einheimische um uns zu helfen. Mein Fuß, mein Knie, mein Ellenbogen und meine Schulter waren komplett aufgeschürft und am bluten. Die Wunden wurden erstmal desinfiziert und dann haben uns zwei weitere super freundliche Balinesen geholfen mit unserem Roller wieder den Weg hoch auf die normale Straße zu kommen. Es ging wieder auf den Roller und zurück im Hostel wurden die Wunden erst nochmal desinfiziert und gekühlt. Über Nacht war mein Fuß dann so angeschwollen, dass ich so gut wie gar nicht mehr auftreten konnte. Trotzdessen ging es wieder auf den Roller, den wir schließlich noch für einen weiteren Tag gemietet hatten und wir fuhren noch zu zwei weiteren Wasserfällen (Aling Aling und Sekumpul). Aller Übel musste man zum Sekumpul natürlich noch ein gutes Stück zu Fuß laufen, was für meinen angeschwollen Fuß natürlich super war, aber hey, trotz starker Schmerzen hat alles geklappt und meine Wunden sind nach einiger Zeit zum Glück super verheilt.
Empfehlungen: Kakatua Bar & Restaurant, alle aufgelisteten Wasserfälle
Ubud:
Neben dem traditionellen Markt und unzähligen Yoga Zentren hat Ubud viele tolle Restaurants und Cafés zu bieten. Auch die berühmten Tegallalang Reisterrassen erreicht man innerhalb von 20 Minuten. Wir probierten uns hier im Fly High Yoga, was mit den Verletzungen vom Rollersturz nicht ganz so einfach war, aber trotzdem total Spaß gemacht hat. Außerdem machten wir den Campuhan Ridge Walk, der eine tolle Aussicht ins Grüne und einige kleinere Reisterrassen zu bieten hat. Mein persönliches Highlight hier war die Sonnenaufgangstour zum Mount Batur, einem aktiven Vulkan, die wir über unser Hostel für 350k IDR pro Person buchten. Um 2 Uhr nachts wurden wir abgeholt und hatten unterwegs noch ein kleines Frühstück mit Pancakes und Kaffee, bevor wir dann mit Taschenlampen ausgestattet wurden und uns auf den Weg machten. Hier ein kleiner Tipp meinerseits: auch wenn ihr denkt, ach drei Stunden schlafen macht keinen Sinn – SCHLAFT! 😂 den Fehler habe ich nämlich gemacht und natürlich vorher gar nicht geschlafen, umso härter war die Wanderung dann natürlich. Von unten bis ganz oben läuft man ungefähr 2 Stunden. Oben angekommen war es erstmal unglaublich kalt und wir haben alle total gefroren bevor die Sonne dann endlich aufging, also packt am besten ein paar warme Sachen ein.
Empfehlungen: Ubud Market, Yoga Barn, Campuhan Ridge Walk, Mt Batur Tour, Clear Café, KAFE, F.R.E.A.K Coffee
Sanur:
Die längste Strandpromenade Balis befindet sich genau hier. Wir planten unseren Aufenthalt hier eigentlich nur ein, um von hier aus nach Nusa Penida und Gili Trawangan zu kommen. Wir gönnten uns außerdem mal ein Hotel mit eigenem Zimmer und Bad, was nach den ganzen Hostelnächten ein purer Luxus war. Letztendlich war Sanur ein echt schöner Ort mit vielen tollen Restaurants an der Promenade und trotz der zentralen Lage nicht zu touristisch. Die Nusa Penida Tour buchten wir direkt über unser Hotel, den Preis pro Person weiß ich allerdings nicht mehr. Wir wurden morgens von unserem Hotel-Papa zum Hafen gefahren und hatten auf Nusa Penida unseren eigenen Fahrer, der uns sicher über die „Straßen“ brachte. Wir starteten bei einem kleinen Markt, wo wir uns ein bisschen Obst kauften und machten uns dann auf den Weg zum berühmten Kelingking Beach, leider konnten wir hier aufgrund der Zeit nicht zum Strand runter gehen. Als Nächstes ging es dann zu Angel Billabong und Broken Beach bevor wir am Crystal Bay schließlich den Tag ausklingen ließen. Unterwegs sah man sehr viele Rollerfahrer deren Gesicht einfach nur sagte „Wieso tue ich mir das an“ und auch einige, die hingefallen sind, denn die Straßen dort sind wirklich sehr herausfordernd und gerade für Roller-Fahranfänger eher weniger geeignet.
Empfehlungen: Night Market, Nusa Penida Tagestour, Soul in a Bowl
Gili Trawangan:
Gili T ist die größte der drei Gili Inseln, befindet sich direkt neben Lombok und ist unter anderem auch als Partyinsel bekannt. Hier haben wir viel am Strand gelegen und einfach ein bisschen entspannt. Als Transportmittel werden hier Pferdekutschen genutzt oder man schnappt sich einfach ein Fahrrad, mit dem man einmal komplett um die Insel rumfahren kann. Das coole daran ist, dass man jederzeit einfach anhalten kann, wenn man einen coolen Spot sieht. Um die Insel einmal zu umrunden braucht man circa 20-30min. Auch auf Gili T gibt es einen Nachtmarkt und ganz viele Stände mit Maiskolben – unbedingt essen!! 🤤
Kuta:
Nach einigen entspannten Tagen auf Gili T war Kuta, das Touristenzentrum, unser letzter Stopp der Bali-Reise. Hier lernten wir zunächst meine neuseeländische Aupair-Familie kennen, die zufällig zur gleichen Zeit, wie wir auf Bali Urlaub machten und auch noch ein Zimmer frei hatten. Nachdem meine Aupair-Familie und auch Laura wieder nach Hause geflogen sind, verbrachte ich noch 1 1/2 Wochen alleine auf Bali, in einem sehr schönen Hostel nahe dem Flughafen. In Kuta ist natürlich die Hölle los und alle paar Meter wird man von irgendwelchen Verkäufern angeredet und teilweise sogar echt belästigt. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich aber dran. Ich habe die letzten Tage schön am Pool ausklingen lassen und habe super tolle Menschen kennengelernt, die mich viel gelehrt haben. Außerdem habe ich mir natürlich noch ein Spa Treatment mit traditioneller balinesischer Massage gegönnt.
Empfehlungen: Beachwalk Shopping Centre, Mal Bali Galeria, Lippo Mall/Cinema, Connected Café, Crumb and Coaster, Yogurt Republic
Allgemeines:
– sehr viele Straßenhunde, was wirklich traurig anzusehen ist
– kein Wasser aus dem Wasserhahn trinken!
– Beste Reisezeit: April – November
– Währung: Indonesische Rupiah (1 EUR= 17.800 IDR)
– Transport: Roller, Perama Shuttle Bus
– Apps: Grab, Gojek, Hostelworld, Booking.com, Währungsrechner, Blue Bird Taxi, Google Maps,
– Warung = günstiges, einheimisches Essen
Letztendlich war Bali trotz einiger nicht so angenehmen Situationen wirklich wunderschön und vielfältig und ich werde auf jeden Fall nochmal dorthin reisen, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Ich hoffe euch hat der Beitrag gefallen und noch ein kleiner Tipp am Rande, wenn ihr auf Bali seid unbedingt Martabak probieren!!
Danke fürs Lesen,
eure Jenny.
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